Hunde können sich unabhängig von Rasse und Alter auf vielfältige Weise mit Würmern infizieren. Der Wurmbefall stellt nicht nur für den Hund selbst, sondern auch für den Mensch ein Gesundheitsrisiko dar.
Wurmeier sind klein und können mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden. Nicht nur sie, sondern auch die Wurmlarven sind über Monate und Jahre infektionsfähig. Der Hund kann sich beim Schnüffeln an kontaminiertem Material (z.B. Kot) und beim Kontakt mit anderen Tieren infizieren, denn auch über Pfoten und Fell des Tieres können Wurmeier aufgenommen werden. Bei Bandwürmern sind rohes Fleisch, kleine erbeutete Nagetiere (Mäuse) oder verschluckte Flöhe wichtige Ansteckungsquellen. Und nicht zuletzt können Wurmeier mit Schuhen und Kleidung in die Wohnung getragen werden. Hundewelpen tragen das größte Risiko des Wurmbefalls, da sie sich bereits im Mutterleib und/oder über den Saugakt infizieren können.
In Abhängigkeit von Spezies und Befallstärke kann die Infektion mit Darmparasiten beim Hund unterschiedliche klinische Symptome hervorrufen.
Diese können Appetitlosigkeit, Fressunlust, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung sein. Der Vierbeiner nimmt trotz gutem Appetit an Gewicht nicht zu oder sogar ab, hat ein schlechtes Haarkleid oder leidet in der Aftergegend an Juckreiz, so daß er typischerweise das Hinterteil über den Boden zieht („Schlittenfahren"). Atemwegserkrankungen können in Folge der Wanderung von Wurmlarven ebenfalls auftreten. Bei sehr starkem Wurmbefall kann es beim betroffenen Tier zum geblähten Bauch, Blutarmut oder gar zu Darmrupturen kommen.
Steckt sich der Mensch mit Würmern an, so kann er durch die Wanderungen von Wurmlarven in Geweben und Organen wie Nervenbahnen, Augen und/oder dem Gehirn Schäden erleiden.
Erfolgt eine Infektion des Menschen mit dem Hunde- oder Fuchsbandwurm, so können sich aufgrund des Entwicklungszyklus des Wurms in der Leber oder in anderen Organen (Milz, Niere, Gehirn) „Zysten" bilden: Flüssigkeitsgefüllte, ein- oder mehrkammerige Blasen, die viele kleine Bläschen enthalten, welche die Vorstufen der fertigen Bandwürmer beherbergen, die sich nach dem Schlüpfen frei in der Flüssigkeit bewegen.
Ein Befall mit dem Fuchsbandwurm kann beim Menschen zum Tode führen!
Folgende Darmparasiten sind beim Hund bedeutsam:
RUNDWÜRMER (Nematoden) - können im Kot sichtbar sein oder erbrochen werden:
- Spulwürmer (Ascariden): Spagetti-ähnlich, leben im Dünndarm von Hund und Katze, ca. 5-18 cm lang. Ein Spulwurmweibchen kann jedes Gramm Kot eines infizierten Tieres mit bis zu 700 Eiern pro Tag kontaminieren.
- Hakenwürmer (Ancylostomatiden): Werden bis zu 2 cm lang und leben ebenfalls im Dünndarm ihrer Endwirte. Hakenwurmlarven sind in der Lage, sich aktiv durch die Haut zu bohren; sie gelangen danach über die Lunge in den Darm.
- Peitschenwürmer (Trichuriden): leben im Dickdarm von Hunden. Ihren Namen verdanken sie ihrem peitschenförmigen Aussehen und sind ca 7,5 cm lang.
BANDWÜRMER (Zestoden)
Bandwürmer (2 mm - 4 m lang) leben ebenfalls im Darm ihrer Wirte und geben, je nach Art, entweder auch Eier oder ganze Bandwurmglieder ab, die sich anfangs noch bewegen, später dann eintrocknen und wie Reiskörner aussehen. Diese Bandwurmglieder können bis über 100.000 Eier pro Glied enthalten.
Häufigste Bandwürmer:
- Hundebandwurm (Echinococcus granulosus): Ist ein sehr kleiner (3–6 mm), meist nur dreigliedriger Bandwurm. Das letzte Glied ist etwa 2 mm lang und enthält einige hundert Eier, welche bereits reife Larven enthalten.
- Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis): kleiner Vertreteter von nur rund drei Millimetern Länge; Durchmesser ca. 1 mm. Der Körper ist in drei bis vier segmentähnliche Körperabschnitte unterteilt, in denen jeweils ein Satz von Geschlechtsorganen vorliegt. Hier werden Spermien und Eier produziert.
- Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum): trägt seinen Namen, weil die einzelnen Bandwurmglieder wie aneinandergereihte Gurkenkerne aussehen. Ist 10–70 cm lang und ca. 2–3 mm breit.
Die Eier der Darmparasiten können unter dem Mikroskop nachgewiesen werden. Hierzu wird eine möglichst frische, ca. pflaumengroße Menge Hundekot zur Untersuchung benötigt. Da Wurmbestandteile und Eier unregelmäßig ausgeschieden werden, kann es kann sinnvoll sein, eine Sammelkotprobe von 3 Tagen beim Tierarzt abzugeben. Ein negatives Ergebnis bedeutet nicht, daß der Hund keine Würmer hat!
Es ist wichtig, daß ein Hund regelmäßig entwurmt wird, damit er nicht andere Hunde bzw. unter Umständen den Menschen infizieren kann.
Eine Mutterhündin und ihre Welpen sollten in der Säugeperiode alle 14 Tage mehrfach entwurmt werden; die Welpen sogar über den Zeitpunkt der Abgabe hinaus.
Kann das Infektionsrisiko für den Hund nicht genau festgestellt werden und sind Kotuntersuchungen nicht möglich, so ist es ratsam, den Hund mind. 4 x jährlich zu entwurmen. Jagdhunde oder Hunde, die frisches Fleisch erhalten, Hunde, die in Haushalten mit Kleinkindern oder mit Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko (HIV, Chemotherapie-Patienten u.ä.) leben, sollten noch häufiger entwurmt werden.
Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, der individuell in Abhängigkeit vom Alter Ihres Hundes, von seinen Fressgewohnheiten, von den klimatischen Bedingungen und äußeren Lebensumständen sagen wird, wie häufig und mit welchem Präparat Sie den Vierbeiner am besten entwurmen.
Zecken gehören zu den Spinnentieren, die man an ihren 8 Beinen erkennen kann. Schätzungen zufolge gibt es weltweit etwa 850 verschiedene Zeckenarten, wobei in Deutschland etwa 19 Arten heimisch sind. Zu den wichtigsten Arten, die in Deutschland vorkommen, gehören: der Gemeine Holzbock, die Braune Hundezecke und die Buntzecke.
Gemeiner Holzbock - Ixodes ricinus
Lebt als Freilandzecke in Wäldern, Parks, hohen Wiesen und an Wegrändern. Befällt vorwiegend Hunde und Katzen, aber auch den Menschen und andere Tierarten. Er spielt als Krankheitsüberträger der Borreliose, der Anaplasmose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bei Hund und Mensch eine wichtige Rolle.
Braune Hundezecke - Rhipicephalus sanguineus
wird als Reisemitbringsel aus mediterranen Urlaubsländern nach Deutschland eingeschleppt und hält sich hier in beheizten Räumen wie z.B. in Zwingern und Ställen, aber auch in Wohnungen auf, wo sie sich auch schnell vermehren kann. Befällt bevorzugt den Hund, auf den sie sowohl die Babesiose als auch die Ehrlichiose und Hepatozoonose übertragen kann.
Buntzecke oder Auwaldzecke - Dermacentor reticulatus
Ihr Kennzeichen ist ein marmoriertes Rückenschild. Bevorzugte früher als Lebensraum feuchtere Gebiete wie Auwälder - daher ihr Name - und Moore. Heutzutage kommt sie jedoch auch in Parks und Naherholungsgebieten vor. Als Wirt dienen große Haus- und Wildsäugetiere, aber auch Hunde. Spielt als Überträger der Babesiose auch in Deutschland eine große Rolle.
Allgemeines
Heimischen Zecken sind ab ca. 7°C Außentemperatur aktiv; sie leben im Allgemeinen in Bodennähe, maximal in etwa 1 Meter Höhe. Erwachsene Zecken sind ca. stecknadelkopfgroß, wobei die Weibchen größer sind. Grundsätzlich sind Zecken sehr langlebig und können mehrere Jahre auf ein passendes Opfer warten. So können erwachsene weibliche Zecken nach dem Blutsaugen bis zu zehn Jahre leben, solange sie keine Eier legen.
Am vordersten Beinpaar besitzen Zecken ein äußerst empfindliches Riechorgan, mit dem sie Schweiß- und andere Geruchsstoffe sowie ausgeatmetes Kohlendioxid eines geeigneten Säugetieres identifizieren. Streift beispielsweise ein Hund oder der Mensch beim Spaziergang den Parasiten, so hält sich dieser mit seinen Beinen am potentiellen Opfer fest. Danach wandert die Zecke über die Haut und sucht sich eine möglichst unbehaarte, weiche und gut durchblutete Stelle, wo sie mit scherenartigen Beißwerkzeugen zunächst die Oberhaut aufschneidet. Sie sondert hierbei ein Sekret ab, das zum einen die Blutgerinnung verhindert und zum anderen die Wunde betäubt. Mit einem Stechrüssel öffnet die Zecke Blutgefäße und saugt das hervorquellende Blut.
Das vollgesogene und befruchtete Weibchen beginnt nach der Blutmahlzeit mit der Eiablage und produziert 2.000 bis 3.000 Eier, aus denen Larven schlüpfen, die sechs Beine besitzen und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind. Diese Larven suchen sich für ihre Ernährung kleine Nagetiere aus, deren Blut sie saugen. Nach einigen Monaten häuten sie sich zu Nymphen, die dann acht Beine besitzen und höher klettern können. Die Nymphen befallen größere Säugetiere wie Katzen oder Füchse, gelegentlich aber auch den Menschen. Da Nymphen ebenfalls sehr klein sind, werden sie gern übersehen, vor allem im dichten Fell eines Hundes. Nach erfolgreichem Blutsaugen verwandeln sich die Nymphen in die ausgewachsene und geschlechtsreife Zecke. Je nach Zeckenart paaren sich Männchen und Weibchen während des Blutsaugens oder danach. Weibliche Zecken sterben nach der Eiablage, männlichen Zecken nach der Begattung.
Für den Saugvorgang benötigen Zecken mehrere Stunden oder sogar Tage. Im Anschluss fallen die Zecken ab. Während des Saugaktes können Krankheitserreger, die sich in der Zecke befinden, in den Körper des Opfers gelangen.
Für den Hund sind Zecken vor allem als Überträger folgender Krankheiten von Bedeutung
- Babesiose (auch als Hundemalaria bezeichnet)
- Borreliose
- Anaplasmose
- Ehrlichiose
- Hepatozoonose
- FSME
Hunde sollten vorbeugend gegen Zeckenbefall geschützt werden, insbesondere wenn ein Urlaub in südliche Länder geplant ist. Grundsätzlich sollte man – abhängig von äußeren Bedingungen wie Jahreszeit und Einsatz – seinen Hund regelmäßig auf Zecken absuchen und diese entfernen. Man benutze hierzu geeignete Utensilien wie Zeckenzange, -haken, -karte und ähnliches und greife den Parasiten möglichst dicht an der Haut des Hundes, damit er im Ganzen abgelöst wird. Steckengebliebene Mundwerkzeuge können sonst zu Entzündungen in der Haut führen.
Öle, Klebstoffe oder anderes Materialien, die auf die Zecke aufgetragen werden und sie ersticken sollen, sind nicht zur Bekämpfung geeignet, da die Zecken im Todeskampf größere Mengen Speichel auf das Opfer übertragen und damit evtl. auch Krankheitserreger.
Vorbeugend und bekämpfend gegen Zeckenbefall können Spot-on-Präparate, Sprays oder Tabletten mit entsprechendem Wirkstoff eingesetzt werden. Die Wirkdauer (meist 3-4 Wochen) hängt vom eingesetzten Präparat ab.
„Natürliche" Zeckenschutzmittel wie ätherische Öle, Knoblauch usw. sind in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen und umstritten; sie können u.U. mehr schaden als nützen. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.
Der Hundefloh (Ctenocephalides canis) ist ein parasitierendes Insekt der Ordnung der Flöhe (Siphonaptera).
Erwachsene Hundeflöhe sind zwischen 2-4 mm lang. Ihre Farbe ist bräunlich, sie sind flügellos und besitzen kräftige Hinterbeine, die es ihnen erlauben, bis zu 50 cm weit und 25 cm hoch zu springen. Sie haben einen seitlich abgeplatteten Körper, an diesem und an den Beinen nach hinten gerichtete Borsten und Zahnkämme und an den Beinen Krallen. Derart ausgestattet können sich Flöhe mühelos zwischen den Haaren des Wirtes fortbewegen. Sie besitzen einen sehr harten Chitinpanzer, so daß man sie nicht ohne weiteres zerdrücken kann.
Lebensweise
Beide Geschlechter der erwachsenen Flöhe saugen Blut. Hauptwirte sind Hunde(artige), jedoch versuchen hungrige Flöhe jeden erreichbaren Warmblüter zu stechen, sie besitzen keine Wirtsspezifität. Sie werden durch das Kohlenstoffdioxid der Atemluft, durch Wärme und Bewegung von Tieren angelockt. In Wohnungen fühlen sich Flöhe in Teppichen und Polstermöbeln wohl, wo sie auch die meiste Zeit verbringen. Nur zum Blutsaugen suchen sie den Wirt auf.
Nach dem Blutsaugen erfolgt die Eiablage des Weibchens. Einige Tage später schlüpfen madenähnliche, borstige Larven (ca 0.6 mm lang), die sich von organischen Stoffen ernähren, wie beispielsweise Hautschuppen und Haaren, oder von mit Blutbestandteilen gefüllten Exkrementen der erwachsenen Flöhe. Die erwachsenen Larven spinnen nach zweimaliger Häutung einen schützenden Kokon, in dem sie sich verpuppen und zum erwachsenen Floh entwickeln. Kurz nach dem Schlüpfen erfolgt die Begattung.
Die Entwicklung der Larven verläuft meist im Nest des Wirtes, z.B. auf den Schlafplätzen der Hunde. Beheizte Wohnräume bieten dabei ideale Bedingungen für die Vermehrung, denn der Entwicklungszyklus läuft in allen Stadien bei 25°C, also nahe der Raumtemperatur, und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit um 80 % optimal ab. Dementsprechend können bei Zimmertemperatur schon nach 8-14 Tagen die ersten erwachsenen Flöhe schlüpfen.
Bekämpfung
Hundebesitzer sollten um ihrer eigenen Gesundheit willen darauf achten, dass ihre Tiere frei von Flöhen sind, denn Hunde- und Katzenflöhe können auch den Menschen befallen.
Flohbefall führt beim Hund nicht nur zu quälendem Juckreiz. Der Vierbeiner kann auch eine Allergie gegen den Speichel der Parasiten ausbilden. Wenn der Hund bei seiner Hautpflege unbeabsichtigt Flöhe verschluckt, so kann er sich mit Bandwürmern infizieren. Außerdem können beim Saugakt des Flohs Krankheitserreger auf den Hund übertragen werden. Bei Welpen kann starker Flohbefall zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen.
Nur etwa 5% aller Flöhe finden sich im Fell des Tieres, der Rest der Population lebt in der Umgebung. Daher ist es wichtig, nicht nur den Hund gegen Flöhe zu behandeln, sondern auch seine Umgebung.
Erwachsene Flöhe auf dem Hund kann man mit Flohhalsbändern oder Spot-On Produkten, die auf den Nacken aufgetragen werden, bekämpfen. Die handelsüblichen, oft angebotenen „natürlichen" Substanzen vertreiben bestenfalls einen Teil der Parasiten, töten sie aber nicht ab. Sie sind daher nicht empfehlenswert, um ein Flohproblem nachhaltig zu lösen. Für die Behandlung von Liegeplätzen des Hundes, bzw. der Wohnung eignen sich Umgebungssprays, Dampfreiniger oder „Vernebler", die Sie in der Tierarztpraxis erhalten.
Zusätzlich kann noch die „Pille" für den Floh zum Einsatz kommen: Ein Präparat, das vom Hund eingenommen wird und bewirkt, dass sich aus den Eiern keine neuen Flöhe entwickeln.
Welche Maßnahmen für Ihren Hund zu welcher Zeit sinnvoll und gesundheitlich verträglich sind, erfahren Sie im Gespräch mit Ihrem Tierarzt.
Behandlungsplan
- Hund (und die im Haushalt mitlebende Katze) gegen erwachsene Flöhe behandeln, mit Spot-on-Präparaten, Halsbändern, Tabletten
- Umgebung behandeln, um Eier und Larven abzutöten, z.B. mit Umgebungsspray
- bei massiven Flohdruck: den Entwicklungszyklus der Flöhe unterbrechen mit einem Präparat, daß die Larvenentwicklung hemmt
- ganzjährig Flohprophylaxe betreiben, um Neubefall zu verhindern